Kleines Lexikon für MD

MessdienerIn sein ist nicht ganz einfach.

Mit vielen Dingen haben wir zu tun, die sonst im Alltag nicht gebraucht werden, z. B.

– Geräte und Kleider haben seltsame Namen,

– Körperübungen werden vollführt, die komisch anmuten,

– Räume und Menschen haben Namen oder Titel, die wir nicht verstehen und vorher noch nie gehört haben.

Die folgenden Informationen sollen helfen, Licht in das Dunkel zu bringen und dafür sorgen, dass man sich sicher im Bereich der Kirche bewegt, selbstbewusst die schwierigsten Worte in den Mund nehmen kann und seine Eltern und Freunde mit dem eigenen Wissen zu beeindrucken (hoffentlich lesen die nicht auch diese Seite, wobei – schlecht wär das nicht!).

Der Dienst der Messdiener beginnt 15 Minuten vor dem Gottesdienst in der Sakristei.

In der Sakristei bereiten sich alle vor, die im Gottesdienst einen Dienst versehen: der Priester, der Organist, der Lektor und Kommunionhelfer (oder Lektorin und Kommunionhelferin) und die MessdienerInnen.

In der Sakristei werden auch alle Dinge aufbewahrt, die wir für den Gottesdienst brauchen: Bücher, Kerzen, Kelche, Hostien, Wein und Wasser, Mikrofone, Gewänder, usw..

Die Chefin der Sakristei ist die Küsterin (vom lateinischen custos = Wächter), bei uns ist das  Frau Roloff. Neben den vielen Aufgaben in der Kirche hilft sie den Messdienern beim Anziehen, sorgt dafür, dass alle ruhig werden und sich das Gesang- und Gebetbuch, das Gotteslob, nehmen, kurz um: das alles reibungslos funktioniert.

Vor dem Einzug in die Kirche stellen sich alle in der Sakristei auf und der Pastor beginnt die Messfeier mit:

„Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn“

und die MessdienerInnen antworten:

„Der Himmel und Erde erschaffen hat“

Übrigens: Das Wort Sakristei kommt vom lateinischen „sacer“, das bedeutet „heilig“.

In der Sakristei ziehen sich der Priester, der Kommunionhelfer und die Messdiener an. Sie brauchen dafür:

Pastor:

– das Schultertuch, das er sich um den Hals legt

– die Albe, ein langes, weißes Untergewand

– das Messgewand, ein edles, an den Seiten offenes Kleid, das in verschiedenen liturgischen Farben (siehe unten) getragen wird

– die Stola, eine Art Schal, die üblicherweise über dem Messgewand getragen wird

Kommunionhelfer:

– der Talar, ein langer, schwarzer Mantel

– das Rochett, ein weißer Überwurf

Messdiener:

– die Kutte, ein langes Gewand

– das Zingulum, ein Gürtel oder „Strick“ (in den liturgischen Farben)

(Mit einem besonderen, schwierigen Knoten wird die Kutte damit fixiert.)

Die liturgischen Farben:

Die Farben wechseln je nach Tagen und Festen, die gefeiert werden. Sie sind Zeichen für bestimmte Eigenschaften.

Weiß:

Weiß ist die Farbe der Freude, der Reinheit. Weiß wird in den Gottesdiensten an Weihnachten, Ostern und an Festtagen von bestimmten Heiligen getragen. Außerdem wird weiß getragen bei der Taufe, der Priesterweihe und der Trauung.

Rot:

Rot ist das Zeichen für Blut und Feuer. Rote Gewänder werden getragen an Pfingsten und Karfreitag, bei bestimmten Heiligenfesten (die für ihren Glauben litten und starben) und natürlich bei der Firmung.

Violett:

Violett, eine dunkle Farbe, ist das Zeichen für Buße und Trauer. Diese Farbe wird in der Fastenzeit und im Advent getragen, bei Beerdigungen und bei der Spendung des Bußsakramentes und der Krankensalbung.

Grün:

Grün ist das Zeichen für Leben, für Hoffnung. An allen Wochen- und Sonntagen im Jahr, an denen kein anderes Fest ist, wird diese Farbe getragen.

 

Zu den Geräten, die in der Hl. Messe gebraucht werden, gehören:

Kelch:

Der Kelch ist ein großer Trinkbecher, aus wertvollem Metall gearbeitet.

Patene:

Eine kleine Hostienschale (ein Teller aus Metall) die auf dem Kelch liegt.

Palla:

Palla ist ein weißer quadratischer Deckel, der zum Abdecken des Kelches gebraucht wird.

Korporale:

Korporale ist ein quadratisches, weißes, gefaltetes Tuch, das auf den Altar gelegt wird und auf das dann der Kelch und die Hostienschale gelegt werden.

Kelchtuch:

Mit dem Kelchtuch wird der Kelch nach der Kommunion gereinigt.

Kelchvelum:

Ist ein Tuch aus dem gleichen Stoff wie das Messgewand, welches über den Kelch, auf dem die Palla liegt, gelegt wird.

Ziborium:

Ist eine große Hostienschale, die aus Metall hergestellt ist.

Kännchen mit Wasser:

Ein Kännchen aus Glas, welches vielleicht mit dem Buchstaben „A“ gekennzeichnet ist (Aqua für Wasser).

Kännchen mit Wein:

Ebenfalls ein Kännchen aus Glas, auf dem der Buchstabe „V“ steht (Vinum für Wein).

Lavaboschale und Lavabotuch:

Ist eine kleine Schale zur Händewaschung des Pastors vor der Wandlung und ein kleines Tuch zum Abtrocknen der Hände.

Schellen:

Werden benutzt, um aufmerksam zu machen und um Zeichen zu geben während der Hl. Hesse.

Klingelbeutel:

Mit dem Klingelbeutel werden die Spenden eingesammelt (Kollekte).

 

Sonstige Geräte, die bei bestimmten Feiern benötigt werden:

Monstranz:

Ist ein, oft sternenförmiges, wertvolles Tragegerät mit einem Stab/Ständer zum Tragen und Stellen. In der Mitte ist ein Glasfenster; darin wird die Hostie gezeigt, z. B. bei der Fronleichnamsprozession.

Velum:

Ein breites Tuch aus edlem Stoff, das dem Pastor von den Messdienern bzw. der Küsterin um die Schultern gelegt wird . Er trägt damit die Monstranz, im Velum sind Taschen für die Hände eingearbeitet.

Custodia:

Custodia ist eine große Dose, in der die große Hostie für die Monstranz im Tabernakel aufbewahrt wird.

Vortragekreuz:

Ist ein Kreuz an einem Stab, das bei feierlichen Gottesdiensten, bei Prozessionen und Beerdigungen getragen wird.

Schiffchen:

Ein kleiner Behälter in der Form eines Schiffes, in dem die Weihrauchkörner aufbewahrt und getragen werden.

Weihrauchfass:

Darin werden die Weihrauchkörner verbrannt. Das Fass ist aus Metall, hängt an langen Ketten und der Deckel lässt sich hochziehen. In den unteren Teil wird die glühende Kohle gelegt, auf die dann die Weihraukörner gelegt werden. Aus Öffnungen im Deckel tritt dann der Rauch aus.

Weihwassergefäß:

Ein kleiner Eimer mit Griff aus Metall, in dem sich das Weihwasser befindet.

Aspergill:

Eine Metallkugel mit vielen kleinen Löchern an einem Stab (ca. 30cm), damit wird das Weihwasser aus dem Weihwassergefäß entnommen und beim Segnen versprengt.

Flambeau:

Lange Kerzen (ca. 1 m) mit Glaskuppeln zum Schutz für die Kerzen. Sie werden bei feierlichen Gttesdiensten und Prozessionen gebraucht.